Mittwoch, 6. Januar 2021

Pulli

Ich hatte noch einen dunkelblauen Sommersweat im Regal liegen, den ich mal auf einem Stoffmarkt für eine Jogginghose mitgenommen hatte. Als nun die Fashion Style vom Januar im Briefkasten lag und ich darin einen Schnitt für einen Rollkragenpulli fand, so wie ich ihn schon länger suche, habe ich einfach mal den Schnitt in XL kopiert und zugeschnitten. Ich dachte, ok, das ist 'easy' und gleich fertig, aber es kam mal wieder anders. Die Seitenlinie hatte ich vor dem Zuschneiden schon mal begradigt und einfach drauf los genäht.


Die erste Anprobe ergab dann aber, dass ich mit dem Kopf nur mit äußerster Mühe durch die Öffnung kam und mein Stoff eigentlich für diesen doppelt gelegten Rollkragen viel zu dick ist. Zuerst habe ich überlegt, das Teil gleich zu entsorgen, denn die elastische Naht meiner Nähmaschine ist immer mühsam wieder aufzutrennen und bei so dunklem Stoff sieht man dazu kaum, wo man eigentlich genäht hat. Aber dann war mir der Stoff doch zu schade. Eigentlich war es blöd, für diesen Schnitt einen zwar elastischen French Terry zu nehmen, wenn eigentlich ein Jersey oder Strickstoff vorgesehen ist. Nun gut, ich habe den Kragen geduldig wieder abgetrennt, die Höhe halbiert und den Halsausschnitt ein kleines bisschen vergrößert. Das fühlte sich dann schon viel besser an.


Das nächste Problem war dann, dass der Pulli an der Hüfte immer noch zu weit war, also habe ich dann nach unten noch etwas Weite raus genommen. Und irgendwie war mir dann der ganze Pulli auch noch etwas zu kurz, denn ich mag es lieber wenn sich Saum und Ärmelabschluss mindestens auf derselben Höhe befinden.  Da ich nicht mehr genug passenden Saumbund im Vorrat hatte, habe ich aus demselben Stoff einen schmalen Bund zugeschnitten und angenäht. Das ganze Ergebnis geht so. Über der Brust hätte ich noch etwas mehr Weite gebraucht und alle anderen Änderungen habe ich mir auf dem Schnitt notiert. Ich kann mir also schon vorstellen, so einen Pulli noch einmal aus einem anderen Stoff zu nähen. Daheim auf dem Sofa ist der Pulli, so wie er nun ist, aber bequem und gemütlich . In diesen Pandemiezeiten brauche ich derzeit als Rentnerin wirklich keine schicke Bluse...


Hier geht es nun zum aktuellen Me-Made-Mittwoch. Mal schauen, was die anderen so alles inzwischen genäht haben.

Gezeigt werden alternativ auch die Lieblinge des letzten Jahres. Mein derzeit am liebsten und am häufigsten getragenes Oberteil  ist dieses:


Insgesamt habe ich im letzten Jahr wohl weniger genäht als die Jahre vorher. Ich glaube, es waren mehr Sachen für die Enkel als für mich selber.

5 Kommentare:

  1. Ich habe auch mal ewig am Versäuberungsstreifen für einen Sweater herumgedoktert, weil er einfach nicht so liegen wollte, wie ich mir das vorgestellt hatte, was zum Teil auch an der Stoffbeschaffenheit lag.
    Nichtsdestotrotz hast du doch ein gemütliches Basic und es muss ja auch nicht immer alles perfekt sein.
    Der hübsch ist auch dein Lielingsseater.
    LG von Susanne

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  2. Ein schönes Schnittmuster ist das. Schade, dass es in der Umsetzung so schwierig war. Ich drücke dir aber die Daumen, dass dir das nächste Shirt besser gefällt.
    Liebe Grüße Tina

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  3. ein sehr verdienter Liebling - der Pulli steht dir wirklich sehr gut und der Stoff ist einfach wundervoll - nicht zuviel Muster, so gerade eben richtig für den Alltag und doch besonders. LG und ein schönes Nähjahr 2021! Kuestensocke

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  4. Auf dem Foto sieht der Rollkragenpulli sehr schön aus- wie gut, daß Du dran geblieben bist, es wäre um diesen Stoff sehr schade gewesen. In der Fashion Style ist oft nicht so gut erkennbar, wie dehnbar ein Stoff für einen Schnitt sein muß.Und dunklen Sweatstoff auftrennen ist wirklich eine blöde Aufgabe...
    Ich wünsche Dir ein wunderschönes Nähjahr, auch mit schönen Nähprojekten für Dich selbst!
    LG Barbara

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  5. Ach, mit ein bisschen Anpassung hier und da hat das doch Potenzial sich zum Liebling diesen Jahres zu mausern - wie gut, dass Du drangeblieben bist! :)

    Herzlichst, Anne

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