Da ich mich mit meinem Grundschnitt auch an Jersey versuchen möchte, habe ich mir bei Trigema ein paar Stoffreste bestellt. Da das immer ein Überraschungspaket ist, musste ich akzeptieren, dass es nur schwarze und hellblaue Stücke waren, allerdings ist die Stoffqualität recht gut. Und so habe ich meinen ersten Versuch aus schwarzem Stoff zugeschnitten.
Da ich bei Jersey keinen Schulterabnäher wollte, habe ich eine Anpassung vorgenommen, wie bei Hofenbitzer beschrieben.
Zunächst habe ich eine Kopie des gezeichneten Grundschnitts (PK 4) auf Folie erstellt. In Schulterblatthöhe habe ich die Folie dann durchgeschnitten, den Abnäher zugelegt und die fehlende Weite auf die Rückenlinie und Armloch verteilt.
Laut Hofenbitzer stören 0,5 cm Mehrweite im Ärmel nicht, ich bin mir da aber nicht so sicher. Auf jeden Fall benötigt man bei dieser Methode eine Rückennaht, da nun bei gleichbleibendem Halsausschnitt ein leichter Bogen entsteht, was einen Zuschnitt im Stoffbruch verhindert.
Vorne habe ich den Brustabnäher behalten, was aber eine Faltenbildung auch nicht verhindert hat. Vielleicht sind die Falten ja so weniger groß...
Da ich einen V-förmigen Ausschnitt mit Blende wollte, habe ich am Vorderteil und Hinterteil einen Streifen abgeschnitten und zusammengeklebt.
Dieser Ausschnitt war das dann etwas schwierig zu nähen und als die Spitze nach 2x Auftrennen auch nicht besser wurde, habe ich das ganze Shirt einfach ohne weitere Anprobe zusammengenäht, quasi als reines Probeshirt. Genervt hat beim Nähen sowohl der schwarze Stoff (man sieht so wenig) und die Tatsache, dass dieser Stoff sich ständig vom Rand her eingerollt hat.
Da ich das Ergebnis dann doch nicht sooo schlecht fand, habe ich die missglückte Stelle mit einem Knopf getarnt, der aber nur in der Sonne so glänzt.
Hinten treffen Naht von Blende und Rückenmitte nicht sauber aufeinander, insgesamt ist etwas zu viel Stoff im Rücken und die Nähte sind (noch) nicht ordentlich gebügelt.
Der Stoff trägt sich aber sehr angenehm und nach der ersten Wäsche werde ich mal schauen, was sich noch durch besseres Dämpfen verbessern lässt.
Ich übe gerade noch mit einem bunten Flutschi-Jersey, wobei ich hier zunächst einmal die Overlook richtig einstellen muss.
Am 15. April ist Stoffmarkt in Stuttgart. Da fahre ich auf jeden Fall hin und werde mir sicher auch ein paar Jerseyvorräte zulegen. Im Moment ist es aber (noch) so, dass ich lieber Webware verarbeite.
Selbstgenähte Kleidung kann man wie jeden Mittwoch
hier bewundern.