Nachdem ich nun bereits etwas mehr als ein Jahr im Ruhestand bin und seitdem wieder mehr nähe als früher, habe ich doch einiges an Lehrgeld bezahlen müssen.
Da ich früher, also in den Siebzigern und den Achtzigern, eigentlich immer mit Burdaschnitten genäht habe, habe ich mich zunächst wieder auf diese Schnitte konzentriert und diese Zeitschrift sogar wieder als Abo bezogen. Leider ist es aber so, dass mir diese Schnitte selten direkt passen, im fortgeschrittenen Alter sitzt der Brustpunkt einfach etwas tiefer und zudem basiert die Konstruktion für die Mehrzahl der Schnitte auf Körpergröße 168 cm und ich bin 174 cm groß. Relativ einfach gestaltete Schnitte mit normalen Brustabnähern lassen sich noch relativ gut anpassen, aber bei aufwändigeren Schnitten mit vielen besonderen Details schaffe ich solche Anpassungen einfach nicht.
Nachdem ich immer wieder von Grundschnitten gelesen habe, beschloss ich, mich zumindest mal mit den Grundzügen der Schnittkonstruktion zu beschäftigen. Ich habe mir Band 1 von Hofenbitzer und Packpapier besorgt und zunächst mal einen Grundschnitt für eine Bluse gezeichnet.
Inzwischen besitze ich Grundschnitte für Oberteile in PK2, PK4, PK5, PK6 und PK8, also mit unterschiedlichen Weitenzugaben, je nachdem ob er für ein Shirt, eine Bluse oder eine Jacke, Jersey oder Webware gedacht ist.
Anhand dieser gezeichneten Basis kann ich dann immer relativ schnell feststellen, ob es sich lohnt, einen Schnitt anzupassen. Ich habe dann manchmal auch nur Ausschnitt- oder Kragenlösungen oder Ärmel samt Armloch von einem Burdaschnitt übernommen.
Da ich aber nicht immer Lust habe, Schnittmuster selber zu erstellen, habe ich mir andere Zeitschriften besorgt und getestet, wie weit diese Schnitte von meinen Grundschnitten abweichen.
Am besten komme ich da mit der deutschen Version der holländischen Knip, also der Fashion Style, zurecht. Ob es daran liegt, dass die Schnitte für Körpergröße 172 cm konstruiert sind, weiß ich nicht, auf jeden Fall ist die gesamte Maßtabelle etwas großzügiger bemessen als bei Burda, was mir bei meiner Y-Körperform einfach entgegen kommt. Allerdings besitzen diese Schnitte meistens im Vergleich zu den Burdaschnitten weniger besondere Details, was mich aber im Moment nicht weiter stört.
Ich komme übrigens auch mit den Schnitten der belgischen 'La Maison Victor' ganz gut zurecht. (Ob das an der Zielgruppe in den Beneluxstaaten liegt?)
An die meisten anderen Hersteller von Schnittmuster traue ich mich nicht so recht ran, da die Körpermaße eher ähnlich zu Burda sind und solche Einzelschnitte zudem relativ teuer sind. Irgendwann werde ich das aber auch mal austesten, im Moment brauche ich aber zunächst noch ein paar Erfolgserlebnisse.
Ich denke, es ist einfach sehr individuell, welche Schnittmuster einem liegen, denn kleine, zierliche Frauen benötigen einfach andere Vorlagen als große oder etwas kräftigere.
Wow, da warst du ja fleißig gleich so viele Passformklassen zu erstellen! Du könntest dir von McCalls die "Fitting Shell" besorgen, das ist ein Kleider-Grundschnitt nach dem alle Schnitte der McCalls Pattern Company erstellt sind (also auch Vogue u.a.) Damit kannst du deinen Grundschnitt ja vergleichen um einzuschätzen ob es sich lohnt.
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
yacurama