Donnerstag, 4. April 2013

Rundreise Indien - Varanasi 20. - 21. März


Als vorletzte Station unser Reise sind wir am Abend in 


Varansi (hier mehr dazu)



eingetroffen.

Varansi ist das Mekka der Hindus, also eine heilige und sehr spirituelle Stadt. Schon auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel fuhr ein Auto vor uns, auf dem Dach ein  in glänzender Folie eingepackter und mit Blumen verzierter Verstorbener lag, auf dem Wege zum Verbrennungsplatz am Ganges. Es ist der größte Wunsch vieler Hindus, hier in Varansi verbrannt zu werden, es können sich aber nur wenige diese letzte Reise finanziell leisten. Unsere Stadtführerein erzählte uns von zahlreichen Sterbehäusern, wo so mancher die letzten Tage seines Lebens verbringt und dass täglich ungefähr 250 Tote öffentlich am Fluss verbrannt werden.

Ich muss sagen, mir war diese ganze Stadt etwas unheimlich und im Nachhinein habe ich nicht bedauert, dass wir zu spät angekommen waren, um das tägliche Abendgebet am Fluss mit zu erleben.

Die übliche Bootstour, morgens noch vor dem Frühstück, haben wir aber mitgemacht, auch wenn wir dafür schon um 5 Uhr aufstehen mussten.





 

Unterwegs auf dem Boot wurden wir auf alle möglichen wichtigen Gebäude hingewiesen, gemerkt habe ich mir, dass in einem der Gebäude die Beatles übernachtet haben, als sie damals  Varanasi besucht haben. Außer den Menschen, die ihr Morgenbad im Ganges nehmen, sieht man auch etliche beim Meditieren auf einer Mauer oder bei Yogagruppenübungen. Diese Treppen, auch Ghats genannt, führen überall direkt hinuter zum Ganges.

Es gibt vermutlich bei wolkenlosem Himmel schönere Sonnenaufgänge, aber es war trotzdem irgendwie eine ganz besondere Stimmung.


Zurück an Land konnten wir sehen, warum die Holzhändler, die hier direkt am Fluß den benötigten Brennstoff verkaufen, zu den Vermögenden in der Stadt gehören.


Die Altstadt ist sehr eng und als wir in der Nähe von Tempel und Moschee auch noch unsere Taschen leeren und alles, was wir dabei hatten, deponieren mussten, waren wir froh, als diese Runde durch das alte Varanasi vorbei war und wir zurück zum Frühstück ins Hotel fahren konnten. Es standen hier auch überall Offizielle mit Gewehren in der Hand, da es in letzter Zeit immer wieder zu Konflikten zwischen den Religionen gekommen war.

Später sind wir noch eine Runde über den riesigen Uni-Campus gefahren. Hier kann nahezu alles studiert werden und es gibt Gaststudenten aus aller Herren Länder. Die Inderin, die uns in perfektem Deutsch durch die Stadt begleitete, hatte hier ein Studium  der Biochemie absoviert und außerdem mehrere Sprachen gelernt. Sie kann ihren erlernten Beruf aber auf Grund fehlender Arbeitsplätze und der strengen familiären Strukturen nicht ausüben. So bleibt ihr nur, ab und zu Touristen durch ihre Stadt zu führen, falls sie von den Agenturen gebucht wird.

Was für mich auch neu war, ist, dass ganz in der Nähe von Varanasi auch die Wurzeln des Buddhismus zu finden sind. Diese Pilgerstätte wird von vielen Asiaten besucht.




Am gleichen Tag ging es dann noch weiter zum letzten Ziel unserer Indienreise.


................Fortsetzung folgt ........................

5 Kommentare:

  1. Sicher grenzt so eine Reise manchmal fast an einen (positiven) Kulturschock, da alles so anders ist und auch so unverständlich für uns Deutsche. - Ich weiß ja nicht, wie gut und wie lange du dich auf diese Reise vorbereitet hast. Mein Ex war da immer sehr gut in so etwas, nur zu DDR-Zeiten konnten wir ja nicht viel reisen.

    AntwortenLöschen
  2. Ich hatte mich ein halbes Jahr lang vorbereitet und hatte es mir eigentlich schlimmer vorgestellt. Es ist wohl auch ein großer Unterschied, ob man wie wir eine vorgeplante Tour hat oder auf eigene Faust durch so ein Land reist.

    AntwortenLöschen
  3. Wahnsinnsbilder! Man stelle sich das hier in Deutschland vor: ein Toter, der in Alufolie eingehült auf einem Autodach transportiert wird. Das ist schon eine Kultur, die uns doch sehr, sehr fremd ist. Danke erneut für die tollen Bilder und deinen Bericht.
    Herzliche Grüße
    Elke

    AntwortenLöschen
  4. Wow, liebe Bellans, wunderbar erzählt, ich sehe den Wagen mit der glänzenden Folie geradezu.
    Am Ufer des Ganges werden sie verbrannt, und dann die Asche? - in den Ganges? Ich meine, das zu wissen. Steigt nicht dadurch auch der Wasserspiegel?
    Wenn auch nicht adhoc, aber auf Dauer, denke ich.
    Hey, die Beatles, du bist ihnen gefolgt, Klasse!
    Danke für diesen beindruckenden Bericht, liebe Bellana.
    Bärbel

    AntwortenLöschen
  5. wow was fuer schoene bunte bilder von einer mir sehr fremden welt.

    gruessle
    Sammy

    AntwortenLöschen